Autor: Tobias Waidhofer, Medium: Tiroler Tageszeitung
Die SPG Silz/Mötz will freiwillig aus der Regionalliga West absteigen. Natürlich soll jeder Verein machen, was er für richtig hält. Die Argumentation, wonach man „verstärkt Eigenbauspielern die Chance auf einen Kaderplatz einräumen“ wolle, scheint zwar auf den ersten Blick nachvollziehbar. Wer aber noch im Winter einen Ex-Profi wie Sefik Abali, der schon in der Türkei, den Niederlanden, bei Amstetten und dem FC Wacker verteidigte, in die eigenen Reihen holt, zieht in diesem Zusammenhang natürlich zweifelnde Blicke auf sich. Egal warum, weshalb oder wieso: Der freiwillige Rückzug der Spielgemeinschaft aus dem Oberland passt in das traurige Bild, das der Tiroler Fußball schon seit Jahren abgibt. Der immer noch größte Club (FC Wacker) spielt in der 5. Liga, der ligahöchste Verein (WSG Tirol) hat kein Heimstadion, wenig Punkte – und noch weniger Geld. Und in die 2. Liga aufsteigen wollte bzw. konnte seit Jahren keiner der Regionalligisten. Der Rückzug der SPG Silz/Mötz ist nur ein weiteres Symptom einer Krankheit, die den Tiroler Fußball schon lange befallen hat. Traurig, aber wahr.