- 26. Mär 2011, 13:20
#75055
esprit_sans_marie hat geschrieben: Gewaltorientierung und ihre Akzeptanz haben im schwarz-grünen Universum leider eine stark verwurzelte und in alle Bereiche des Vereins vernetzte Lobby. Beim Lesen diverser Foren- oder Magazinbeiträge erschreckt es mich eigentlich von Tag zu Tag mehr, diese Lobby bei ihrer "Arbeit" beobachten zu müssen. Aufgrund dieser massiven Durchdringung eines Lobbyismus der Gewalt in all seinen unterschiedlichen Funktionen und Facetten fürchte ich fast, dass ein Gewaltausstieg des FCW ähnlich illusorisch bleiben wird wie ein europaweiter oder gar weltweiter Atomausstieg.Grundsätzlich muss man dazu sagen, dass Deine Wahrnehmung recht subjektiv zu sein scheint! Bei uns kommen Sozialarbeiter und Szenekenner zu Wort, die ihr Wissen nicht von irgendwelchen Stammtischrunden oder Medienberichten beziehen, sondern aus professioneller Kenntnis der Materie.
Und jetzt nochmals zum damaligen Vorschlag in der Statutengruppe: Bezüglich Wertekultur und Werteidentität zielte der Vorschlag darauf ab, im Markengrundbuch zentrale festgeschriebene Werte wie demokratisch und antirassistisch um gewaltfrei zu ergänzen. Da das MGB ja bekanntlich auch in die Statuten integriert ist, wäre dann gewaltfrei auch Teil der Statuten gewesen. Die Fadenscheingkeit des zunächst vorgebrachten Gegenarguments, gewaltfrei wäre selbstverständlich und müsse daher nicht ausdrücklich erwähnt werden, war schnell entlarvt. Denn wenn es jemandem mit dieser Logik tatsächlich ernst gewesen wäre, hätten ja auch andere Werte wie z.B. antirassistisch nicht ausdrücklich verankert werden müssen. Im Prinzip hätte man sich dann überhaupt die Verschriftlichung der Wertekultur sparen können. Nachdem dieser Scheinargumentation auf diese Weise schnell der Schmäh abhanden kam, wurde im weiteren Verlauf der Debatte eben sehr deutlich, dass das Dictum "Fußball ist Gewalt" sehr präsent ist. Und diese "Logik" hat mit der Verankerung von "gewaltfrei" klarerweise ein Problem.Ich bitte Dich dringendst, diesen Absatz Dir wirklich noch einmal zu überlegen, ob Du ihn so stehen lassen willst. Das ist eine komplette Verdrehung der damaligen Diskussion! Mit diesem Zitat bringst Du die Teilnehmer der Statutenarbeitsgruppe, ausser Dich selbst natürlich, in den Dunstkreis von Gewalt und das werde zumindest ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich denke das Thema ist auch nicht dazu angetan um irgendwelche persönlichen Rechnungen begleichen zu wollen.
...in hominum societate tuenda tribuendoque suum cuique et rerum contractarum fide...